In unserem Glossar "zur Nachhaltigkeit" finden Sie Begriffe Politik und Gesellschaft – lokale, nationale und international Gestaltungsanforderungen.
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In dem Aktionsprogramm der Agenda 21 werden die wichtigsten Ziele, Programme und Instrumente für eine gerechte Entwicklung heutiger und zukünftiger Generationen aufgeführt.
Es wurde auch festgelegt, dass die nationalen Regierungen in Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen bis zum Jahr 2002 eine nationale Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln und verabschieden sollen. Deutschland legte eine solche Strategie 2002 vor.
Mehr Infos: www.nachhaltigkeit.info/artikel/agenda_21_744.htm
Vertreter der ausgewogenen Nachhaltigkeit fordern eine ökologisch, ökonomisch und sozial optimierte Wachstumsentwicklung. Die ausgewogene Nachhaltigkeit sieht eine Wachstumsverlagerung oder einen Wachstumsstopp nur als mögliche Ergebnisse einer ökologischen Umstrukturierung der Gesellschaft an.
Grundsätzlich wird nach diesem Ansatz eine Harmonisierung von Wachstum und Umweltqualität angestrebt.
1987 veröffentlichte die von den Vereinten Nationen eingesetzte Weltkommission für Umwelt und Entwicklung unter dem Vorsitz der damaligen norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland den Bericht "Our Common Future", in dem der Begriff der nachhaltigen Entwicklung wie folgt definiert wurde: "Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, daß künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können".
Der Bericht befeuerte die internationale Debatte zu diesem Thema und prägte das Leitbild der Nachhaltigkeitspolitik.
Vertiefend: www.nachhaltigkeit.info/artikel/brundtland_report_1987_728.htm
Der Club of Rome ist eine Vereinigung von Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und Politik aus aller Welt. Er wurde 1968 gegründet und setzt sich für eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft der Menschheit ein. Der Club hat bereits zahlreiche Berichte zu Zukunftsfragen veröffentlicht.
Bekannt wurde er durch den viel diskutierten Bericht "Limits to Growth" (Die Grenzen des Wachstums), der aufgrund von Computermodellen eine Erschöpfung der Rohstoffe prognostizierte, sollten die wirtschaftliche Entwicklung und das Bevölkerungswachstum wie bisher fortgeschrieben werden, und somit eine Kontroverse über das Wirtschaftswachstum auslöste.
Weiterführend:www.clubofrome.org
Kurz UNFCC, engl. United Nations Framework Convention on Climate Change. Die UNFCC wurde 1992 auf dem Erdgipfel von Rio de Janeiro beschlossen und ist 1994 in Kraft getreten.
Sie verfolgt das Ziel, mittels internationaler Kooperation den Klimawandel einzudämmen und seine Folgen zu bewältigen. Die 194 Vertragsstaaten treffen sich alljährlich zu UN-Klimakonferenzen, auch als "Weltklimagipfel" bekannt.
Mehr Infos:unfccc.int/cop5/klima/secret/
Das Kyoto-Protokoll trat 2005 in Kraft. Es legt ein einheitliches System der Erhebung, Berichterstattung und Verifizierung nationaler Emissionen fest und verpflichtet die Industrieländer auf Emissionsminderungsziele.
193 Staaten haben das Protokoll ratifiziert. Die USA sind dem Kyoto-Protokoll bis heute nicht beigetreten, Kanada hat seinen Austritt angekündigt.
Der Rat für Nachhaltige Entwicklung wurde 2001 von der Bundesregierung einberufen und berät diese bei der Umsetzung und Fortentwicklung der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie.
Ihm gehören 15 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens an. Nicht zu verwechseln ist er mit dem Parlamentarischen Beirat für Nachhaltige Entwicklung, dem nur Mitglieder des Bundestages angehören.
Vertiefend: www.nachhaltigkeitsrat.de/startseite/
Die Position der schwachen Nachhaltigkeit wird von Anhängern der neoklassischen Ökonomie vertreten. Im Gegensatz zu den Vertretern der ökologischen Ökonomie gehen sie davon aus, dass Naturkapital durch Sachkapital ersetzt werden kann.
Beim Ausbau eines Flughafens beispielsweise werden zwar Waldgebiete abgeholzt und das Naturkapital nimmt ab. Dafür steigt aber das Sachkapital. Es geht darum, das Gesamtkapital (Natur- und Sachkapital) und damit den Gesamtwohlstand der Menschen zu erhalten bzw. erhöhen. Wirtschaftswachstum wird in diesem Zusammenhang für notwendig erachtet. Es handelt sich um eine anthropozentrische Sichtweise.
Soziale Nachhaltigkeit hat den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Humanität, Freiheit und Gerechtigkeit zum Ziel. Man spricht daher auch von der Kohäsionsfunktion sozialer Nachhaltigkeit.
Sie ist nicht weniger bedeutend als die zwei anderen Nachhaltigkeitsdimensionen (Ökonomie, Ökologie), um die Zukunftsfähigkeit einer Gesellschaft bzw. einer Volkswirtschaft zu gewährleisten.
Starke Nachhaltigkeit betrachtet die Ökonomie als ein von mehreren Subsystemen in einem Gesamtsystem. Die Produktion richtet sich an der Ressourcenverfügbarkeit und der Aufnahmefähigkeit des Gesamtsystems aus.
Die Verringerung der Inanspruchnahme der Natur im Wirtschaftsprozess wird als notwendig betrachtet. Die Position der starken Nachhaltigkeit wird von Anhängern der ökologischen Ökonomie vertreten.
Die United Nations Conference on Environment and Development (UNCED), auch als Erdgipfel von Rio bekannt, fand 1992 in Rio de Janeiro statt.
Dabei verpflichteten sich 178 Staaten zum Leitbild nachhaltiger Entwicklung und verabschiedeten das Aktionsprogramm Agenda 21. Die sich daran anschließende Phase der Umsetzung der Rio-Beschlüsse wird häufig als Rio-Prozess bezeichnet.
Die United Nations Conference on Human Environment (UNCHE) fand 1972 in Stockholm statt. Sie war die erste Konferenz der UN zum Thema Umwelt und gilt als Geburtsstunde der internationalen Umweltpolitik.
Weitere Infos: www.nachhaltigkeit.info/artikel/uno_konferenz_stockholm_1972_688.htm
Die UNFCC wurde 1992 auf dem Erdgipfel von Rio de Janeiro beschlossen und ist 1994 in Kraft getreten. Sie verfolgt das Ziel, mittels internationaler Kooperation den Klimawandel einzudämmen und seine Folgen zu bewältigen.
Die 194 Vertragsstaaten treffen sich alljährlich zu UN-Klimakonferenzen, auch als "Weltklimagipfel" bekannt.
Der Bericht des Club of Rome "Die Grenzen des Wachstums" löste eine bis heute anhaltende Kontroverse darüber aus, inwieweit Wirtschaftswachstum angesichts der Begrenztheit der Ressourcen noch möglich ist.
Vertreter der ökologischen Ökonomie fordern eine Wachstumsverlangsamung bzw. einen Wachstumsstopp (Postwachstumsgesellschaft), während Vertreter der neoklassischen Ökonomie Wachstum für die Wohlfahrt der Menschheit für unerlässlich halten.