„Wir lieben den Tod“ – Dschihadismus und Nihilismus

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Was treibt junge Europäer_innen an, dschihadistische Gewalt auszuüben?

 

von Jürgen Manemann

Autor folgendes Songs ist der Ex-Rapper Denis Cuspert, vormals bekannt als Deso Dogg. Wie kommt jemand, der 2006 noch den Wunsch hegte, Gutes zu tun, dazu, in den Dschihad zu ziehen, Menschen die Köpfe abzuschneiden, Leichen zu schänden und zu Attentaten in Deutschland aufzurufen?


„Etwas läuft auf verdammt bescheuerte Art schief, gleich hier, vor der Tür, was man gar nicht richtig mitbekommt oder wenn, eben nur so irgendwie. Halb vom Hinsehen, halb vom Wegsehen.“ – so endet ein Beitrag von Robert Misik in der TAZ über einen österreichischen Dschihadisten, den 19-jährigen Firas H. „… etwas läuft auf verdammt bescheuerte Art schief“.

In der Tat, und nichts offenbart dieses Schieflaufen deutlicher als die Faszination, die der Dschihad auf junge Menschen in westeuropäischen Gesellschaften ausübt. Wie lässt sich diese Faszination erklären?

Vier Deutungsmuster dschihadistischer Gewalt

Blickt man auf die Debatte über die dschihadistische Gewalt, so lassen sich idealtypisch vier Deutungsmuster herausfiltern: Diabolisierungen, Religionisierungen, Soziologisierungen und Ethisierungen.

Videostatement Jürgen Manemann



Zum Autor

Jürgen Manemann (Prof. Dr.) ist Direktor des Forschungsinstituts für Philosophie Hannover. Seine Forschungsschwerpunkte sind politische Philosophie, politische Theologie, Umweltphilosophie und Wirtschaftsanthropologie. 


- Dieser Beitrag erschien zuerst in der Reihe „Kirche und Gesellschaft“ (Nr. 430), herausgegeben 2016 von der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle Mönchengladbach.

- Wir danken Autor und Zentralstelle für die freundliche Genehmigung.

- Fußnoten und weitere Hinweise entnehmen Sie bitte dem PDF am Ende der Seite.

- Die in dieser Publikation zum Ausdruck gebrachten Ansichten sind nicht notwendigerweise die der Friedrich-Ebert-Stiftung.