Auf einen Blick

öffnen

Die Geschichte der Globalisierung

Thomas Buchner

Globalisierung gilt gemeinhin als Phänomen jüngeren Datums, das durch die Relativierung historisch gewachsener Strukturen wie Staat, Wirtschaftssystemen oder regionaler bzw. nationaler Identitäten gekennzeichnet sei. Dabei werde, so stellt Thomas Buchner in diesem Beitrag (2006) fest, nicht nur die historische Bedingtheit von Phänomenen globaler Reichweite übersehen, sondern auch die historische Dimension von Globalisierung selbst.

Zur Veranschaulichung dieser Grundthese spannt unser Autor in diesem historisch fokussierenden Beitrag einen weiten Bogen von den globalen Interaktionen der frühen Neuzeit bis hin zu den Globalisierungsprozessen des 21. Jahrhunderts.



Globalisierung gestalten

öffnen

Internationale Organisationen in Zeiten der Globalisierung

Felix Kirchmeier

Internationale Organisationen stellen selbst einen Teil der Globalisierung dar – Staaten haben erkannt, dass manche Probleme nicht auf rein nationaler Ebene zu lösen sind. Dies zeigt sich vor allem in den Politikfeldern Umwelt, Sicherheit, Handel, Entwicklung und Menschenrechte.

Internationale Organisationen sind somit Produkte und Baumeister der Globalisierung zugleich. Vor dem Hintergrund dieser These stellt Kirchheimer die wichtigsten internationalen Organisationen im Bereich der politischen und wirtschaftlichen Globalisierung dar.

Felix Kirchmeier kommt zu dem Schluss, dass internationale Organisationen einen unersetzlichen Beitrag zur Steuerung und Ausgestaltung der Globalisierung leisten und der Multilateralismus die einzige Möglichkeit ist, auf aktuelle Probleme konstruktive und sozial gerechte Lösungen zu finden. 


(Ohn-)Mächtige Helden? Die Gestaltungskraft von NGOs in der internationalen Politik

Heike Walk

Der Beitrag skizziert die Bedeutung der Globalisierungsprozesse für zivilgesellschaftliche Akteure - so genannter „Non Governmental Organisations“ (NGOs). Dabei werden zunächst die Ursprünge und die Begriffshintergründe der NGOs dargestellt.

Die Autorin diskutiert die Veränderungen der politischen Rahmenbedingungen bzw. die Veränderungen in der internationalen Politik, denn die Karriere der NGOs lässt sich auch auf staatliche Bemühungen um eine erhöhte Problemlösungsfähigkeit bzw. Steuerungsfähigkeit zurückführen. Für die NGOs ergeben sich aus den veränderten Rahmenbedingungen neue Möglichkeiten und verstärkte Anforderungen.


Die Welt 2020 - vier Szenarien

Die FES lud 2009 unter dem Titel "Global Economic Governance 2020" ein. Ein Team von 25 ExpertInnen aus 17 Ländern entwickelte vier Szenarien, wie die Welt 2020 organisiert sein könnte.

  • "Verrotteter Nationalpark" - weiter im alten Trott, globale Probleme verschärfen sich
  • "Marsch der Elephanten" - konkurrierende Blöcke, keine Kooperationen
  • "Gesetz des Dschungels" - kein Multilateralismus, keine internat. Rechtstaatlichkeit
  • "Harmonie" - wahrer Multilateralismus, gleichwertige Partnerschaften

Präsentiert wurden die Szenarien in Berlin (mehr im Video). Die englischsprachige Studie ist als PDF (41 S.) erhältlich.

Migration und Konflikte

öffnen

Globalisierung und transnationale Konflikte: Frieden aus einer Global-Governance-Perspektive

Prof. Dr. Chr. Weller / R. Bösch (M.A.), Foto: privat

Christoph Weller / Richard Bösch

Der Globalisierungsprozess bringt einen Strukturwandel der internationalen Beziehungen mit sich, durch den sich die Zahl transnationaler Konflikte erhöht und deren Eskalationsgefahr verstärkt. Dazu tragen in entscheidender Weise die grenzüberschreitenden gesellschaftlichen Beziehungen bei, aus denen sich sowohl lokale und innerstaatliche wie auch zwischenstaatliche Konflikte ergeben.

Weller / Bösch beschreiben die Herausforderungen für den Frieden im 21. Jahrhundert. Der 2015 aktualisierte Beitrag ist wie folgt gegliedert: 

- Einleitung
- Strukturwandel im Globalisierungsprozess
- Konflikte im Globalisierungsprozess
- Transnationale Konflikte der Weltgesellschaft
- Austragungsformen transnationaler Konflikte
- Frieden im Zeitalter der Globalisierung
- Frieden aus einer Global-Governance-Perspektive
- Zusammenfassung

Dieses Zusammenwirken verschiedener Akteure und Institutionen beschreiben die Autoren in Global-Governance-Ansätzen; es gälte, diese Konzepte im Hinblick auf die gewaltfreie Austragung weltgesellschaftlicher Konflikte weiterzuentwickeln und politisch umzusetzen. Zum Text


Globalisierung bewegt Menschen: Migration in heutiger Zeit

Markus Breuer

Das Phänomen der Globalisierung steht mit weltweiten Wanderungsbewegungen in enger und teils ursächlicher Wechselwirkung. Dabei sind Bewegungen der Menschen von einem Ort zum anderen durchaus nichts Außergewöhnliches, sondern seit alters her eher der „Normalfall“.

Neu sei jedoch, so arbeitet Markus Breuer in seinem Beitrag unter anderem heraus, dass durch den globalisierungsbedingten Wegfall von Hindernissen und Schranken (für Waren, Ideen, Geldströme usw.) Migration immer mehr zu einem Routineprozess für viele Menschen geworden ist, der jetzt praktisch alle Länder umfasst.

Da weltweite Migrationssysteme und Netzwerke häufig nur noch vor einem globalen Referenzrahmen verstehbar und beeinflussbar sind, geraten Fragen zu Migration und ihren Folgen immer öfter auf die Tagesordnung überstaatlicher Organisationen und Zusammenschlüsse. 

Globalisierung & Wirtschaft

öffnen

Wie Finanzmärkte kontrolliert werden können

Gustav Horn

Dass die Finanzmärkte unter Kontrolle gebracht werden müssen, ist inzwischen breiter Konsens. Doch wie soll das geschehen? Und muss eine internationale Übereinkunft über alle Maßnahmen bestehen oder könnte nicht auch Deutschland allein aktiv werden?

Der Ökonom Gustav Horn hat in einem Beitrag „Wie die Finanzmärkte kontrolliert werden können“, erschienen im März 2013 in der „Neuen Gesellschaft – Frankfurter Hefte“, formuliert, welche Schritte gegangen werden könnten.

Sie haben wenig Zeit? Der OnlineAkademie-Wissenssnack präsentierte wichtige Stellen des Texts auf einen Blick.

Wirtschaftspolitik in Zeiten der Globalisierung

Gustav Horn

In wirtschaftspolitischen Debatten wird vielfach die Behauptung aufgestellt, dass es in Zeiten der Globalisierung keinen wirtschaftspolitischen Handlungsspielraum mehr gäbe. Diese These wird von Gustav Horn in diesem Beitrag bestritten.

Gustav Horn formuliert die aus seiner Sicht notwendigen Veränderungen in der Wirtschaftspolitik im globalisierten Deutschland und lotet den entsprechenden wirtschaftspolitischen Handlungsspielraum aus. Die Finanzmarktkrise 2008 charakterisiert er als Zeitenwende.


Globalisierung, Finanzmärkte und Entwicklungsländer

Dr. Martina Metzger

Martina Metzger

Dr. Martina Metzger beschreibt in ihrem Beitrag "Globalisierung, Finanzmärkte und Entwicklungsländer", dass die Geschwindigkeit der Veränderungen, das Volumen der umgesetzten Finanzmittel und die Intensität der durch internationale Finanzmarkttransaktionen ausgelösten Anpassungsprozesse seit den 1980er Jahren erheblich zugenommen haben.

Die Globalisierung hat die gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen Ländern, aber auch Kreditinstituten, institutionellen Anlegern und dem Bankensystem erhöht und für die Finanzmärkte insgesamt Risiken eindeutig verstärkt. Die Veränderung von Schlüsselpreisen, insbesondere von Wechselkursen, durch Finanzmarkttransaktionen internationaler Akteure kann tiefgreifende gesamtwirtschaftliche Krisen mit der Zahlungsunfähigkeit ganzer Sektoren, Branchen und Ländern verursachen.

Nach den desaströsen Erfahrungen mit Währungs- und Bankenkrisen während der 90er Jahre vollzogen Entwicklungs- und Schwellenländer einen wirtschaftspolitischen Strategiewechsel. Sie kombinierten den bewussten Verzicht auf Fremdwährungsverschuldung mit dem Aufbau von Devisenreserven, um ihre Krisenanfälligkeit zu reduzieren und ihren Handlungsspielraum zu erhöhen. Der Verlauf der globalen Finanzkrise und die im Vergleich zu Industrieländern geringeren Erstrundeneffekte auf Entwicklungs- und Schwellenländer bestätigen diesen Strategiewechsel.


Globalisierung und Transnationale Konzerne

Theodor Rathgeber

Theodor Rathgeber gibt im ersten Teil seines Beitrags einen Überblick über die Internationalisierung des Marktes und die Prinzipien seiner kapitalistischen Organisation.

Der Hauptteil des Textes beschäftigt sich mit Transnationalen Konzernen und stellt sie als der Globalisierung direkt entsprechende Organisationsform vor. Die rasch steigende Zahl Transnationaler Konzerne und die Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeiten würden darauf hindeuten, dass die mit dem Begriff Globalisierung umschriebenen Entwicklungen sich besonders günstig für das Business, Wertschöpfung und Profit erwiesen.

Der dritte Teil des Textes geht auf Ansätze und Initiativen ein, die eine andere Regulierung globaler Prozesse und international operierender Unternehmen anstreben. Dabei formuliert der Autor den Ansatz, Globalisierung wieder vom Primat der Politik her zu denken und zu gestalten.


Einkommens- und Beschäftigungseffekte der Globalisierung

Henning Klodt

In diesem Beitrag beschäftigt sich der Volkswirt Henning Klodt mit der Frage, welche Konsequenzen die Globalisierung für die Wirtschaftspolitik sowie die Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse in hochentwickelten Ländern wie Deutschland hat. 

Innerhalb der einzelnen Ländern komme es aber zu spürbaren Umverteilungen der Einkommen, und zwar in hochentwickelten Ländern wie Deutschland vor allem zu Gunsten der Kapitaleigner und qualifizierter Arbeitskräfte und zu Lasten gering qualifizierter Arbeitskräfte.

Eine bessere Bildungs- und Ausbildungspolitik dagegen wäre die beste Antwort auf die Globalisierung und könnte entscheidend dazu beitragen, alle Bevölkerungsschichten an den Segnungen der Globalisierung teilhaben zu lassen.

Glossar

öffnen

Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten

Die Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut ist ein 1954 verabschiedeter völkerrechtlicher Vertrag. In ihr ist zum einen der Begriff des Kulturgutes definiert. Dieses umfasst u.a. Denkmalorte, Bibliotheken, Bergungsorte wie auch kunst- oder geschichtliche Denkmäler religiöser oder weltlicher Art, archäologische Stätten, aber auch Kunstwerke, Manuskripte u.ä..

Zum anderen legt sie Bestimmungen zum Schutz der Kulturgüter dar. Ein solcher kann in Form einer Respektierung – die u.a. ein Verbot von Plünderungen, Zerstörung oder Beschädigung umfasst – oder einer Sicherung – die sich auch auf Maßnahmen in Friedenszeiten erstreckt – erfolgen.

Review 2014: Außenpolitik weiter denken - beteiligen Sie sich!

öffnen

Frank-Walter Steinmeier, Bundesaußenminister:

"Wenn Außenpolitik uns alle angeht, sollten wir die Außenpolitik auch gemeinsam angehen!"


Mehr erfahren