In den letzten Jahren war Fracking als
Fördermethode für Gas und Öl in den USA auf dem
Vormarsch. Durch diese umstrittene Technologie
gelang es den Vereinigten Staaten, weltweit
führender Ölproduzent und unabhängiger von
Ölimporten (z.B. aus dem politisch instabilen
Nahen Osten) zu werden.
Die Süddeutsche Zeitung berichtete heute, dass der Bundesstaat New York, selbst mit förderfähigen Gasvorkommen ausgestattet, als erster US-Staat Fracking nicht zulassen wird. Gouverneur Andrew Cuomo (Demokratische Partei) begründete diesen Schritt mit erheblichen Risiken aufgrund der Fördermethode.
Aber was ist Fracking genau? Und wie funktioniert es? Anhand einer Infographik beleuchtet dieser Wissenssnack Möglichkeiten und Risiken des Erdgasfrackings in Deutschland.
Umstrittene Erdgasförderung
In Deutschland wird Erdgas in schwer zugänglichen Gesteinsschichten („unkonventionellen Lagerstätten“) vor allem in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Nord-Hessen und dem Oberrheingraben vermutet.
Um diese Gasvorkommen zu fördern, wird unter hohem Druck ein Chemikalien-Wasser-Sand-Gemisch in den Boden gepresst. Die Fracking genannte Technologie hat großes Potenzial: Laut Umweltbundesamt könnte Deutschland damit seinen gesamten Gasbedarf für etwa 13 Jahre decken.
Konzerne wie ExxonMobil wollen daher im großen Stil mit Chemikalieneinsatz Gas fördern.
Doch das Fracking ist umstritten. Aus einer Risikostudie für das Land Nordrhein-Westfalen geht hervor, dass selbst neuere Fracking-Zusätze krebserregende und erbgutverändernde Eigenschaften aufweisen.
Außerdem sei die Entsorgung der Lagerstättenwässer und Rückstände noch ungeklärt. In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen haben sich bereits Bürgerinitiativen gegen Fracking gebildet, die unter anderem eine Verseuchung des Trinkwassers mit giftigen Chemikalien befürchten.
Fracking zur Förderung von Schiefer- und Kohleflözgas wird es zu wirtschaftlichen Zwecken auf absehbare Zeit in Deutschland nicht geben.
(Bundesumweltminsterium, 04.07.2014)